Zustellbarkeit
Wollen Sie Ihre mühevoll gestalteten E-Mail-Kampagnen auch lieber im Postfach Ihrer Empfänger sehen als im Spam-Ordner? Wir auch.
Dafür müssen Sie eine große Herausforderung im E-Mail-Marketing lösen: das Auswählen und Nutzen einer passenden IP-Adresse, die keine negativen Statistiken hat und bei der die Spam-Filter Ihrer Empfänger nicht sofort in Alarmbereitschaft gehen.
Finden Sie in diesem Artikel heraus welche IP-Adresse für Ihre Bedürfnisse besser passt und wie die IP-Adresse mit Ihrer Absender-Reputation zusammenhängt.
Bevor wir darauf eingehen, welche Vorteile die einzelnen Möglichkeiten für Sie bieten, werfen wir einen Blick auf grundlegende Definitionen und klären die Frage, was IP-Adressen überhaupt sind.
Die Abkürzung “IP” steht für “Internet Protokoll” und ist vergleichbar mit einem Personalausweis für das Internet. Milliarden von digitalen Geräten können auf diese Art unterschieden werden.
Jedem Endgerät (Computer, Server, Smartphone, etc.) wird im Internet eine eigene Nummer zugewiesen, die eine eindeutige Identifizierung möglich macht. Das ist auch wichtig, um Datenpakete korrekt übermitteln zu können.
Übrigens setzten sich IP-Adressen aus einer Abfolge von Zahlen zusammen, die durch Punkte getrennt werden. Dabei sind die Zahlen von 0 bis 255 vertreten. Die heute verwendeten Standardadresse sind die IPv4 und IPv6.
Es gibt verschiedene Wege Ihre öffentliche IP-Adresse herauszufinden. Sie können zum Beispiel auf Englisch “What’s my IP address?” eingeben und oben auf der Seite wird Ihre Adresse angezeigt.
Anbieter wie nordvpn, wieistmeineip und dein-ip-check können Ihnen auch dabei helfen, herauszufinden, ob Sie eine statische oder dynamische IP-Adresse verwenden, wenn Sie im Internet surfen, oder die IP-Adresse Ihres VPNs zu überprüfen, wenn Sie eine VPN-Verbindung zum Surfen im Internet nutzen.
Die Suche nach Ihrer privaten IP-Adresse ist hängt von Ihrem Gerät ab:
Öffnen Sie bei Microsoft Windows die Eingabeaufforderung und geben Sie cmd in die Windows-Suche ein. Im nächsten Pop-up-Fenster geben Sie ipconfig ein, und die Informationen werden angezeigt.
Bei einem Mac gehen Sie zu den Systemeinstellungen, um Ihre IP-Adresse zu finden. Sie finden sie unter den Netzwerkinformationen.
Okay, die IP-Adresse kennen wir vornehmlich in Verbindung mit einer Webseite. Doch was hat das nun mit E-Mail-Marketing zu tun?
Die IP-Adresse einer E-Mail ist nicht ortsgebunden, da Sie nicht nur einem einzelnen Empfänger, sondern prinzipiell auch einer Gruppe an Empfängern zugeordnet werden kann.
Wo finde ich die IP-Adresse in meiner E-Mail? Wenn Sie die IP-Adresse des Absenders erfahren möchte, können Sie das im Quelltext der E-Mail tun. Öffnen Sie die Mail in einem Texteditor, wird sie im Header angezeigt.
Jede versendete E-Mail besitzt einen solchen Header, der Ihnen neben der IP-Adresse auch Informationen über das Erstellungsdatum und andere Angaben enthält.
Obwohl Sie auf diese Weise die jeweilige IP-Adresse des Absenders herausfinden können, ist es aus rechtlicher Sicht nicht möglich, diese einem Klarnamen zuzuordnen. Name oder Adresse des Absenders werden Sie aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht in Erfahrung bringen.
Sollte jedoch eine Straftat begangen worden sein und Sie vom Absender der E-Mail etwa betrogen worden sein, kann die Polizei aufgrund der IP-Adresse den Absender ermitteln und zu Rechenschaft ziehen.
In der Welt des E-Mail-Marketings hängt die Reputation des Absenders von der IP-Adresse ab, die von den Servern verwendet wird, die die E-Mails übertragen.
Die Reputation dieser IP-Adresse wird von den verschiedenen am E-Mail-Verkehr beteiligten Akteuren (im Wesentlichen Internet-Service-Provider, aber auch E-Mail-Versanddienste wie Mailjet) berechnet.
Grundlage dafür sind die Statistiken der Absender in einem bestimmten Zeitraum.
Berechnet werden dabei sowohl Öffnungs- und Klickraten als auch Spam-Kennzeichnungen und unzustellbare, bzw. geblockte Nachrichten.
Für die Reputation des Versenders ist daher wichtig:
Stellen Sie sicher, dass Ihre IP-Adresse auf keinen Fall auf einer Blockliste (auch als Blacklist oder Schwarze Liste bekannt) zu finden ist. Wie Sie E-Mail-Blacklists vermeiden, erfahren Sie hier.
Betrachten wir im Folgenden den Unterschied zwischen den beiden möglichen Alternativen einer IP-Adresse.
Eine dedizierte IP-Adresse (Dedicated IP) wird ausschließlich einem einzigen Absender zugeteilt, sodass sie vor dem ersten Versenden eine neutrale Reputation besitzt. Es handelt sich um eine komplett neue IP-Adresse – Internet Service Provider und Webmails haben noch nie eine Nachricht von dieser IP-Adresse erhalten.
Es liegt daher in der eigenen Verantwortung des Absenders, sich eine positive Statistik, sprich Reputation der IP, aufzubauen und von den ISPs als vertrauensvoller Absender angesehen zu werden. Oftmals werden dedizierte IPs von VPN-Anbietern angepriesen, da bei einer solchen Adresse der Datenverkehr von nur einer Person über den VPN-Server läuft.
Bei einer dedizierten IP-Adresse werden Ihre Nachrichten von einer einzigartigen und exklusiven IP-Adresse gesendet. So haben Sie die vollständige Kontrolle über Ihren Ruf als E-Mail-Absender und damit über die Zustellbarkeit Ihrer E-Mails.
Die Verwendung dedizierter IPs für das E-Mail-Marketing hat Vor- und Nachteile. Hier ist eine Zusammenfassung davon:
Vorteile einer dedizierten IP |
Nachteile einer dedizierten IP |
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Reputationskontrolle |
Alleinige Verantwortung für Absender-Reputation |
Skalierbarkeit |
Erhöhte Kosten |
Trennung von Marketing und Transaktionalen E-Mails |
Aufwärmphase notwendig |
Zu den Hauptgründen für die Wahl einer dedizierten IP-Adresse gehören:
Dedizierte IP-Adressen erlauben es Ihnen, Ihren Ruf als Absender komplett unabhängig von dem Sendeverhalten anderer Versender zu kontrollieren.
Dadurch entsteht eine höhere Verantwortung auf Ihrer Seite, da Ihr Sendeverhalten die Grundlage Ihrer Reputation bildet.
Versender, die diese Verantwortung auf sich nehmen, werden allerdings auch mit einer verbesserten Zustellbarkeit belohnt, da Internet Service Provider eine dedizierte IP-Adresse einfacher identifizieren.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Reputation überwachen und konstant halten.
Wenn Sie eine gemeinsame IP-Adresse verwenden, werden auch die technischen Ressourcen gemeinsam genutzt. Das kann dazu führen, dass durch das hohe Aufkommen von zu verarbeiteten Daten die Leistung des Servers beeinträchtigt wird.
Eine dedizierte IP bietet uns daher einen flexiblen und skalierbaren Service, der große Mengen an Mailings bewältigen kann, ohne durch den E-Mail-Verkehr anderer Nutzer beeinträchtigt oder verlangsamt zu werden.
Wenn Sie mehrere dedizierte IPs besitzen, kann dies zudem zu einer höheren Sendegeschwindigkeit führen – da mehrere IPs das serverseitige Limit erhöhen.
Für den Fall, dass Ihre Marketingkampagnen aus dem einen oder anderen Grund nicht den erwarteten Erfolg haben, können Sie immer auf die zweite dedizierte IP-Adresse zurückgreifen, um eine gute Zustellbarkeit in Ihren Transaktionalen E-Mails zu gewährleisten.
Aber es gibt natürlich auch Nachteile! Nutzen Sie eine IP-Adresse alleine, so liegt auch die Verantwortung für diese ganz in Ihrer Hand.
Da die Bereitstellung und Initialisierung einen gewissen Aufwand erfordert müssen Sie bei einer dedizierten IP-Adresse mitzusätzlichen Kosten rechnen.
Darin zeigt sich bereits ein weiterer Nachteil: Um eine solche Adresse nutzen zu können, muss zunächst eine erste Aufwärmphase von einigen Wochen für die Adresse durchgeführt werden, um als legitimer E-Mail-Versender anerkannt zu werden.
Bei einer Shared IP (geteilte IP-Adresse oder gemeinsame IP) teilen Sie sich eine IP-Adresse mit anderen Benutzern. Die Verwendung einer gemeinsamen IP erfordert leistungsfähige Server, die in der Lage sind, mehrere verschiedene Datenpakete zu verwalten. Auf diese Weise können sich viele verschiedene Konten eine teilen.
Das hilft besonders Absendern mit einem geringen Versandvolumen, da es mit wenigen versandten E-Mails schwieriger ist, eine gute Reputation aufrechtzuerhalten.
Jeder Benutzer dieses gemeinsam genutzten Servers kann seine eigenen E-Mails versenden, ohne den Versand anderer zu beeinträchtigen.
Dedizierte IPs sind nicht für jeden die richtige Lösung. Die Verwendung gemeinsam genutzter IPs für das E-Mail-Marketing hat auch Vor- und Nachteile, die Absender kennen sollten. Hier ist eine Zusammenfassung davon:
Vorteile einer dedizierten IP |
Nachteile einer dedizierten IP |
---|---|
Geringerer Preis |
Versand-Reputation abhängig vom Pool |
Leichtere Wartung |
Gefahr, das eigene E-Mails fälschlicherweise als Spam-E-Mails |
Kein Initialisierungsprozess |
Eine gemeinsam genutzte IP-Adresse kann die richtige Wahl für Ihre E-Mail-Kampagnen sein. Das sind die Vorteile:
Da Shared IPs gemeinsame Server verwenden, ist der erste Vorteil wirtschaftlich. Der Einsatz von Shared Servern günstiger als der Einsatz von einzelnen Servern.
Das Einrichten und die technische Wartung von Shared Servern wird in der Regel durch die Plattform sichergestellt, die den Service und den Server bereitstellt.
Somit muss der Nutzer sich nicht um die verschiedenen technischen Einstellungen und Besonderheiten kümmern, sondern kann sich vollkommen auf das Erstellen und Versenden von E-Mails konzentrieren.
Wenn Sie mit dem Versenden Ihrer E-Mails über eine gemeinsam genutzte IP – Adresse beginnen, profitieren Sie von der bereits bestehenden Reputation.
Diese beruht auf den Statistiken der anderen Nutzer und erspart Ihnen den Aufwärmprozess der Adresse, wie es bei einer dedizierten Adresse notwendig ist.
Bei diesem Prozess für neue, einzigartige IPs sieht eine schrittweise Erhöhung der gesendeten E-Mails in einem bestimmten Zeitraum vor. Dies wird so lange erhöht, bis das gewünschte E-Mail-Volumen erreicht ist und Spam-Markierungen vermieden werden.
Bei einer gemeinsam genutzten IP – Adresse können Sie hingegen vom ersten Tag an Ihre E-Mails versenden.
Eine Shared IP hat aber nicht nur Vorteile. Da Sie gemeinsam mit anderen Versendern einen Pool teilen, teilen Sie auch eine Versand-Reputation.
Dies birgt aber auch Gefahren. Bei einer Shared IP gilt das Prinzip “Mitgehangen, mitgefangen”. Sollten Ihre Mitversender Spam-E-Mails versenden, dann kann es passieren, dass auch Ihre E-Mails von Spamfiltern aussortiert werden.
„Gerade bei den ersten Schritten und dem Start des eigenen E-Mail-Marketing-Programms kann eine Shared IP den Einstieg erleichtern und die Möglichkeit geben das eigene E-Mail-Programm zu definieren und zu testen.”
Die Entscheidung, ob sich eine dedizierte oder gemeinsame IP für Sie anbietet, hängt vor allem von Ihren Zielen als E-Mail-Versender ab.
Aspekte wie Sendevolumen, Häufigkeit und die Qualität Ihrer Kontaktliste sollten unbedingt beachtet werden. Wir haben eine Tabelle für Sie erstellt, auf der Sie auf den ersten Blick erkennen können, welche IP besser für Sie geeignet ist.
Verwenden Sie eine dedizierte IP, wenn… |
Verwenden Sie eine Shared IP, wenn… |
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Sie sind ein beständiger Absender mit hohem E-Mail-Volumen sind. |
Sie in unregelmäßigen Abständen E-Mails versenden und ein niedriges E-Mail-Volumen haben |
Ihre gemeinsamen IP-Partner ihre IP-Reputation verschlechtern. |
Ihre gemeinsamen IP-Partner Ihre IP-Reputation positiv beeinflussen. |
Sie eine Erfolgsbilanz nachweisen können und höhere Kosten kein Problem sind. |
Sie gerade erst anfangen und auf die Kosten achten müssen |
Dedizierte IPs sind die richtige Wahl für Absender großer Mengen von E-Mails, die ihre Kampagnen mit einer stabilen Frequenz an eine saubere Liste senden. Auf diese Weise generieren Sie eine gute Sendestatistik.
Während ein Vielsender mit dedizierter IP die Kontrolle über seine Reputation bewahren kann, würde diese bei einem Nutzer mit wenig und unregelmäßig gesendeten E-Mails großen Schaden nehmen.
Geteilte IPs sind dagegen die perfekte Wahl für Absender mit geringerem Volumen oder für diejenigen, die ihre E-Mails weniger regelmäßig versenden. Auf diese Weise werden Sie von der Aktivität anderer Absender profitieren, um den Ruf der IP aufzubauen und zu erhalten.
Wenn Sie sowohl Marketing als auch Transaktionale E-Mails versenden macht die Verwendung einer dedizierte IP mehr Sinn. Hier können Sie für jede dieser Nachrichtenarten eine eigene IP-Adresse festlegen.
„Ob eine dedizierte oder gemeinsame IP die richtige Wahl für Sie ist, ist abhängig von Frequenz, Versandmenge und dem Nutzer-Engagement. Es handelt sich hier also um eine individuelle Entscheidung, die man von allen wichtigen Seiten betrachten sollte.
Wir bei Mailjet bieten unseren Kunden sowohl Shared IPs als auch dedizierte IP-Adressen an. Wir überwachen unsere Server sorgfältig, um den sehr guten Ruf unserer gemeinsamen IP-Adressen aufrechtzuerhalten und allen unseren Benutzern eine optimale E-Mail-Zustellbarkeit zu bieten.
Nutzer mit geringerem Sendevolumen und unregelmäßigen Versandzeiten profitieren auf die Weise von der gemeinsam genutzten IP-Adresse und deren Reputation.
Wir bieten jedoch auch die Möglichkeit, eine dedizierte IP-Adresse zu verwenden, um den Ruf des Absenders für alle Kunden, die einen Abonnement von 150 000 E-Mails pro Monat oder mehr abonnieren, genauer kontrollieren zu können.
Wenn Sie vorhaben eine große Anzahl von E-Mails zu versenden, wenden Sie sich einfach an unser Support-Team, um kostenlos eine dedizierte IP-Adresse anzufordern. Erfahren Sie hier mehr über das Angebot von dedizierten IP-Adressen bei Mailjet.
Ihre IP-Adresse ist so einzigartig wie Sie selbst. Sie sollte verwaltet, geschützt und getestet werden, damit Ihre nächste E-Mail-Kampagne reibungslos abläuft. Sobald Sie herausgefunden haben, welche IP zu Ihnen passt, können Sie sich der wichtigen Arbeit widmen – der Erstellung hervorragender E-Mails.
Übrigens haben wir einen dedizierten Mailjet-API-Support, der sich spezifisch um API-Fragen kümmert.
*** Dies ist eine Überarbeitung eines Artikels, der ursprünglich von Jan Bernecke verfasst und am 05. September 2018 erstmals publiziert wurde.